Rotary Kontaktclub Rottweil

lunedì 11 gennaio 2021

Erich Gerber 15.9.2014

Unsere bald 50-jährige Kontaktfreundschaft

 

„ Eine Delegationen von je 17 Mitgliedern aus beiden Clubs unter Führung von Präsident Ruoff und Präsident Schneider begründen in der alten Rheinmühle in Büsingen formell das Kontaktverhältnis bei einem solennen Mittagsmahl und wohlgesetzten Reden. RC Zürich-Limmattal überreicht Präsident Ruoff eine entsprechende Urkunde.“ So lautet der erste Satz in unserer gemeinsamen Chronik.

 

Aus dem „Kontaktverhältnis“ hat sich im Laufe der Jahre eine enge Kontaktfreundschaft gebildet, die ohne wesentlichen Unterbruch während bald 50 Jahren auf wohl einzigartige, rotarische Weise fortgesetzt wurde und sicher weiterdauern wird.

 



Unsere gemeinsame Chronik

Darüber besteht eine Chronik, an welcher auf beiden Seiten verschiedene Club-freunde mitgearbeitet haben. Der erste Teil (von 1965 bis 1982) wurde von Eugen Richard Rigg und Fritz Ruoff redigiert, der zweite Teil (von 1983 bis 2000) stammt vom Freund August Schorp, von Erich Gerber und Ruedi Weidmann. Den dritten und letzten Teil (von 2000 bis 2010)  haben die Clubfreunde Walter Mussler und Erich Gerber zusammengetragen und redigiert.

Zugang zur Chronik für Club Mitglieder



Was unsere Kontaktfreundschaft so dauerhaft gemacht,

hängt mit verschiedenen wichtigen und zweifellos positiven Umständen zusammen:

Erstens hat Rottweil im Jahr 1463 mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft ein Bündnis abgeschlossen, das 1519 erneuert wurde und eigentlich bis heute unwider-rufen steht. Die Stadt Rottweil, die von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges nicht verschont blieb, betrachtete sich bis 1802 als ein der Schweiz zugewandter Ort. Ab 1802/1803 kam Rottweil an Württemberg und wurde 1806 Oberamtsstadt.

 

Zweitens, dass wir uns als Alemannen sehr gut verstehen und die gleiche Sprache reden. Drittens, dass wir geografisch nicht weit voneinander entfernt sind (per Auto etwa 1 Stunde – per Eisenbahn etwa anderthalb Stunden) und viertens, dass unsere beiden Clubvorstände jeweils schon vor Beginn des nächsten Rotaryjahres das gemeinsame Programm festlegen und durchziehen.


 

Unser Programm

besteht aus dieser gemeinsamen Vorstandssitzung (abwechslungsweise hüben und drüben), dem Austausch von Referenten, einer gemeinsamen Wanderung (hüben und drüben), dem Bummel auf den Altberg anfangs August (unter anderem mit dem feinen Aronenschnaps, der jeweils von Kurt Frey gespendet wird) sowie aus spontanen weiteren gegenseitigen Besuchen (besonders bei Trauerfeiern).

Im Jahr 2016 werden unsere beiden Clubs gemeinsam 50 Jahre Kontaktfreundschaft feiern.

 


Anschrift Kontaktclub: ROTARY CLUB Rottweil -DISTRIKT 1930 - Postfach 1629- 
78613 Rottweil http://www.rotary-club-rottweil.de


Hier, noch ein Artikel, der am 7.09. in der Neuen Zürcher Zeitung erschienen ist:

 

Vor 500 Jahren schlossen die Schweiz und Rottweil den «Ewigen Bund» – Delegierte reisen zum Jubiläum in die Kleinstadt

Jörg Krummenacher

Er gilt als treu, wachsam und unerschrocken: der Rottweiler. Doch der Ruf dieser Hunderasse ist trotzdem nicht der beste: Rottweiler gehören zu jenen Hunden, die gelegentlich beissen und deren Haltung in manchen Kantonen der Schweiz bewilligungspflichtig oder verboten ist. Die Hunderasse kam wohl zu Zeiten des Römischen Reichs nach Rottweil, das damals Arae Flaviae hiess: die älteste Stadt auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg. Als treu und unerschrocken galten dann im Mittelalter auch die Mannsbilder aus Rottweil, erfahren zudem im Armbrust- und Büchsenschiessen. Die Eidgenossen hatten dennoch keine Angst vor ihnen, sondern fanden sich mit ihnen zu einem engen Bündnis. 1463 wurde Rottweil zunächst provisorisch ein zugewandter Ort der Eidgenossenschaft, im Jahr 1519 schloss man dann ein Bündnis auf ewige Zeiten. Bis heute ist es nicht aufgekündigt.

Treue, Liebe und Freundschaft

An diesem Wochenende reisen deshalb Delegationen aus der halben Schweiz in die schmucke Kleinstadt, die 50 Kilometer von der Landesgrenze an der Bahnstrecke Zürich–Stuttgart liegt und gut 25 000 Einwohner zählt. Zürich schickt die Stadträte Daniel Leupi und Michael Baumer, Basel-Stadt seine Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann, Glarus den Landammann Andrea Bettiga, hinzu kommen Stadt- und Gemeindepräsidenten sowie Stadträte aus allerhand Orten, auch der Schweizer Botschafter in Deutschland, Paul R. Seger, reist zu den Rottweilern. Gemeinsam feiern sie im Rahmen eines Stadtfests den seit 500 Jahren währenden Ewigen Bund. Rottweil ist beinah ein Unikum: Neben Mülhausen ist es der einzige den Eidgenossen zugewandte Ort, der heute nicht zur Schweiz gehört.

Im September 1519 hatten 12 der damals 13 Orte der Eidgenossenschaft das Bündnis mit Rottweil besiegelt: Zürich, Bern, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Glarus, Freiburg, Solothurn, Schaffhausen und Appenzell. An der Urkunde, die im Rottweiler Stadtarchiv einen Ehrenplatz hat, fehlt das Siegel von Basel, das im Vertragstext zwar ebenfalls als Bündnispartner genannt wird, die Urkunde aber wegen des damals in Rottweil residierenden kaiserlichen Hofgerichts nicht ratifizieren wollte.

Die Bündnispartner schworen nichts Geringeres als «trüw, liebe und fründtschafft» und verpflichteten sich zu gegenseitiger Hilfe bei kriegerischen Auseinandersetzungen. So hatten die Rottweiler bereits 1476 den Eidgenossen geholfen, in der Schlacht bei Murten den burgundischen Herzog Karl den Kühnen zu besiegen, und waren 1515 mit ihnen bei Marignano untergegangen.

Städtepartnerschaft mit Brugg

Das Bündnis ist bei all den Verwerfungen der letzten fünf Jahrhunderte lebendig geblieben. «Wir fühlen uns immer noch ein wenig als Neckarschweizer», sagt Rottweils Kulturamtsleiter Marco Schaffert. Zeugnis davon gibt etwa der Marktbrunnen mitten im Ort, an dem der Ewige Bund einst beeidet wurde und auf dem ein Schweizer Fähnrich thront. Der Bedeutung des Anlasses entsprechend hat auch Ueli Maurer eine bundespräsidiale Grussbotschaft für die extra aufgelegte Festschrift verfasst. Maurer würdigt darin, wie aus dem einstigen militärischen Unterfangen eine Nähe entstanden sei, «die sich seit Generationen in Freundschaft, regem Austausch und gegenseitiger Hilfe zeigt».

Besonders eng sind die Bande zwischen Rottweil und Brugg. 1913 gründeten die beiden Orte im Gefolge des Ewigen Bundes eine Partnerschaft. Vom einstigen römischen Legionslager Vindonissa auf dem Gebiet des heutigen Brugg war die Gründung Rottweils ausgegangen. Regelmässig besuchen sich heute Delegationen aus den beiden Städten, sei es zum Jugendfest in Brugg oder zur Fasnacht in Rottweil. Alternierend führen die beiden Orte das Deutsch-Schweizer Autorentreffen in Rottweil und die Brugger Literaturtage durch. In der einen Stadt gibt es den Verein Brugger Freunde von Rottweil, in der anderen den Freundeskreis Rottweiler Freunde von Brugg.

Dass die Versprechungen gegenseitiger Hilfe keine leeren Worte sind, hat sich im letzten Jahrhundert gezeigt. So habe Brugg nach dem Ersten Weltkrieg die notleidende Bevölkerung von Rottweil mit Lebensmitteln und Geldspenden unterstützt, erzählt Marco Schaffert. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten die Brugger Kleider gespendet und Schulspeisungen für unterernährte Kinder durchgeführt. Die Rottweiler bedankten sich anschliessend zu Weihnachten mit der Lieferung von 500 Christbäumen.

Aus dem NZZ-E-Paper vom 07.09.2019

Rotary Club Rottweil

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Willy Scheef mit der geopolitischen Situation im 15. Jahrhundert.

Urkunde

Dokumente im Anhang